Franz Pöschl

geb. 30.08.1925 – gest. 28.12.2017

 

wal i in Bergla a Kuhlgrowa bin

 

In seinen Werken spiegelt sich immer wieder das geistige Erbe zweier Berufsstände – Bergmann und Bauer. Franz Pöschl wurde am 30.August 1925 als Bauernsohn im Kainachthal, geboren. Sein Vater war bis zur Übernahme des Hofes Bergmann.
Nach einer Landwirtschaftslehre auf einem Gutshof bei Köflach und auf einem Reichslehrhof in Salzburg, wurde er zur Wehrmacht eingezogen. Schwerverwundet kam er aus der russischen Kriegsgefangenschaft heim. Erste Berührung mit dem Bergbau hatte er im Jahre 1949, als er im Marienschacht in Köflach Arbeit fand. 1950 trat Franz Pöschl in den Mitterberger Kupfererzbergbau ein, beuscht dann mit ausgezeichnetem Erfolg die Berg- und Hüttenschule in Leoben und kam 1961 als Betriebsassistent in den Magnesitbergbau Wald a, Schoberpaß und 1970 als Steiger nach Pölfing-Bergla. Nach der Schließung von Bergla tat er bis zu seiner Pensionierung im Kalk- und Schotterwerk Gradenberg als Reviersteiger seinen Dienst. Franz Pöschl war jahrelang im Vorstand und auch Erster Vorsitzender des „Verbandes der Absolventen der Berg- und Hüttenschule Österreichs“, Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft im „Ring Deutscher Bergingenieure“ und ist seit 1973 Ehrenvorsitzender des österreichischen Verbandes. Als besondere Würdigung erhielt er das Silberne Verdienstzeichen der Republik Österreich. Seine ersten literarischen Arbeiten entsprangen ausschließlich dem bergmännischen Themenkreis und wurde im Österreichischen Berg- und Hüttenkalender und in zahlreichen deutschen Bergmannszeitschriften veröffentlicht. Heute lebt er in Pölfing-Brunn und ist fest integriert in der Kulturarbeit seines aufstebenden Heimatortes.

 

Erich Wozonig (Band: Über und unter Tage / Markterhebung Pöfling-Brunn) – Bild Website Pölfing-Brunn Kulturschaffende

Bin a schneidiga Bua von da Hintaleitn,
hon mein Deandl am Berg, auf da ondaren Seitn,
hon a taufrisches Gmüat und an heitaren Sinn:
wal i a echta Sulmtola bin.

 

Bin üwaroll z’treffn wous lusti geht um
und kimm sou im gonzn Sulmtol herum.
Doch sist bin i meistns im Berg recht tiaf drin,
wal i in Bergla, a Kuhlgrowa bin.

 

Duat is d’Oawat recht schwa, da Vdienst ziemli koag.
Wenns Wossa erscht kimmb, is dos Bleibm recht oag.
Wonn i z’roatn onfong, do kimmbs mia im Sinn,
wia oam, doß i sou ols Kuhlgrowa bin!

 

Doch fohr i außa vom Berg, am Tog, duachn Schocht,
wia gfrei i mi do, wenn die Sunn owalocht!
Is da Himmü sou hö(l) und die Wölt is sou sche(n),
wonn i üwan Kreizberg da Hoamat zuageh.

 

Und kimm i amol neama, wos liegt scha do dro(n)?
Es locht si mei Deandl an ondaren o(n);
do denkt’s eich nua stü(l) und mochts jo ka Gschroa,
doß i in Bergla, a Kuhlgrowa woa.

 

Franz Pöschl (Über und unter Tage – Heiteres und Ernstes in Gedichtform)